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Baumpflanzaktion

Das Senioren-Cafè

Die Seniorenstube wird zum „Café“
Neuer Name und neues Leitungsteam: Beliebter Treffpunkt freut sich
auf Gäste
In der Hauptstraße 11 pulsiert das öffentliche und kulturelle Leben
Großniedesheims. Hier findet sich das Amtszimmer des
Ortsbürgermeisters ebenso wie die Gemeindebücherei und die
Friedenshalle, in der von kleinen und großen Festen bis hin zu
Gemeinderatssitzungen so ziemlich alles stattfindet, was die
„Niddsemer“ nicht in ihren eigenen vier Wänden erledigen können.
Auch die Seniorinnen und Senioren haben in den Gemeinderäumen
im Dorfzentrum ihren festen Treffpunkt. Und das schon seit über 40
Jahren: Im Oktober 1983 öffnete nach dreijähriger Planungsphase
erstmals die „Seniorenstube“ ihre Pforten. Basierend auf dem
Altenplan der ehemaligen Verbandsgemeinde Heßheim wurde
seinerzeit ein Raum geschaffen, wo sich die Generation „Ü 60“
ungezwungen treffen kann, um Kontakte zu pflegen, bei Kaffee und
Kuchen den neuesten Klatsch auszutauschen oder um in
Erinnerungen zu schwelgen.
Das es diesen Treffpunkt heute immer noch gibt, ist für einen
beschaulichen Ort wie Großniedesheim alles andere als
selbstverständlich. Es ist der Verdienst von engagierten Bürgerinnen
und Bürgern, die sich mit beispielhaftem ehrenamtlichen Einsatz für
„ihren“ Seniorentreff stark gemacht haben.
2024, im 41. Jahr des Bestehens, heißt es Abschied nehmen von einer
lieb gewonnen Gewohnheit. An der Eingangstüre im Innenhof, links
neben der Bibliothek, weist ein Schild auf eine Neuerung hin.
„Senioren Café“ heißt es dort in großen Lettern. Der alte Name
„Seniorenstube“, zuletzt doch merklich angestaubt, hat ausgedient.
Ortsbürgermeister Michael Walther hofft, durch die Umbenennung
neues Interesse unter den Großniedesheimerinnen und
Großniedesheimern zu wecken. Schließlich steht das Wort „Café“ für
ein offenes Angebot, für Lebensfreude und Lebenslust. Jeder ist hier
herzlich willkommen. Eines ist aber gleichgeblieben: im Mittelpunkt
der Senioren-Nachmittage steht wie eh und je das gesellige
Beisammensein, der Austausch über heitere und auch ernstere
Themen. Es wird viel gefeiert und noch mehr gelacht.
„Mir ist das Senioren Café ans Herz gewachsen“, schwärmt Elfi Norek,
die gemeinsam mit Sigrid Amann das Leitungsduo bildet. Als damals
64-jährige Neubürgerin schnupperte sie 2022 spontan zu einem der
Treffen vorbei. „Ich habe mich hier sofort wohlgefühlt.“ Auf Initiative
von Gerlinde Walther, der langjährigen Leiterin und „guten Seele“ der
Seniorenstube, übernahm Norek schnell dann auch organisatorische
Verantwortung. Ihre Erfahrungen in der Erwachsenenbildung kann sie
nun bei der Arbeit mit den Seniorinnen und Senioren einbringen.
„Geschichten erzählen, Spiele, Kaffee und Kuchen sind unser
Standardprogramm“, berichtet die pensionierte Berufsschullehrerin.
„Wir feiern aber auch Geburtstage, Fasching, Muttertag, Ostern oder
Weihnachten.“ Dann geht es auch schonmal etwas festlicher zu und
Sigrid Amann zaubert so manchen kulinarischen Gaumenschmaus auf
die Teller.
Aktuell hat sich ein Stamm von rund 18 Seniorinnen und Senioren
herausgebildet, die sich jeden zweiten Dienstag im Monat ab 14.30
Uhr im Senioren Café treffen. Eine bunt gemischte Truppe,
altersmäßig „zwischen 63 und 87“, erklärt Amann und ergänzt: „Wir
wollen mithelfen, das Dorfleben aufrechtzuerhalten. Die Leute, die zu
uns kommen, sind über das Angebot total glücklich. Am liebsten
würden sie jede Woche kommen.“ Gerne dürfen es künftig auch noch
ein paar Gäste mehr werden – Platz genug ist vorhanden, jeder
Neuzugang ist willkommen. Wer hier dienstags vorbeischaut,
verpflichtet sich zu nichts. Für Essen und Trinken wird auf freiwilliger
Spendenbasis abgerechnet. „Wir lachen viel und führen gute
Gespräche“, erzählt Elfi Norek.
So erfüllt das Senioren Café auch eine wichtige gesellschaftliche
Aufgabe: das Pflegen und Knüpfen von Kontakten, die Förderung
geistiger und körperlicher Aktivität, manchmal auch die Ablenkung
von Trauer oder Einsamkeit. Bedenken, sich für die Treffen noch zu
jung zu fühlen, brauche man nicht zu haben. „Es lohnt sich auf jeden
Fall, einfach mal die Nase hereinzustrecken“, haben Amann und
Norek einen Tipp parat. Die beiden Ehrenamtlerinnen wissen aus
Erfahrung, dass es bei einem einmaligen Besuch im Senioren Café
aber meistens nicht bleibt: „Wer einmal kommt, der bleibt auch kleben“